Die Geschichte von RADIO 101(und Teilen der niederrheinisch-ostbelgischen Radioszene)Das ganze - zumindest der UKW-Teil davon - spielte sich in drei Gegenden ab: Am Niederrhein (Kreis Kleve und benachbarte Niederlande), gute 100 km weiter südlich in Aachen und den dort benachbarten Teilen Belgiens und der Niederlande und nicht zuletzt in Österreich, speziell dort in Kitzbühel/Tirol. Der Kurzwellensender befindet sich nicht in Mitteleuropa, u.a. wegen der sogenannten "Toten Zone".Die Tote Zone ist das Gebiet zwischen einem (Kurzwellen-) Sender und dem Zielgebiet, in der das Signal nicht zu hören ist, weil es dort in der Stratosphäre reflektiert wird. Übrigens: viele der Photos kann man vergrößert betrachten, wenn man sie anklickt. Um Ladezeit für die Seite zu verringern, werden sie zunächst nur verkleinert geladen.
1981, 16.Januar: Die erste Sendung von "Sender Freies Pfalzdorf".
Blecky und Chris , zwei
Klassenkameraden machen Radio für den Rest der Oberstufe
des städtischen Gymnasiums. Der selbstgebaute UKW-Sender (sagenhafte 10 Watt!)
stand auf Bleckies Schreibtisch, auf dem Hausdach wurde eine Sendeantenne installiert.
Johnny Best (JB),
der auch schon zu dieser Zeit "radioaktiv" war, hörte damals zufällig Radio 101, Jahre
bevor man sich dann persönlich kennenlernte und zusammen das Projekt betrieb.
Aber nicht nur RADIO 101. Überhaupt gab es insbesondere im Raum Aachen
eine ausgeprägte Radioszene, in der die Freaks meistens bei mehreren Sendern gleichzeitig
oder nacheinander tätig waren, z.B. bei Henri Radio, Radio Euro, RTI/Telstar,
Radio Aktivität und Radio 101.
In Österreich war in den 80er Jahren RADIO Ö4 aktiv gewesen, ebenfalls eine
Vorgängerstation von RADIO 101. Radio Ö4 war ein Pirat in Tirol, der von
Raimund, Harald und Chris, betrieben wurde und dann
allerdings auch bei einer der Livesendungen (naja, bei der dann letzten) in der
Nähe des Kitzbüheler Horns vom Funkausforschungsdienst der PTT-Direktion
Innsbruck "besucht" wurde.
Warum der Name "RADIO 101" ? Einfache Antwort: 101.0 MHz war die einzige UKW-Frequenz, die damals in den UKW-Sendegebieten von Radio 101 (Kitzbühel, Kreis Kleve, der Raum Aachen und die dortigen niederländischen und belgischen Grenzgebiete) frei war. Somit konnte man für alle drei Einzelprojekte (die ja letzten endes doch zusammenhingen) die gleichen Jingles produzieren etc.
In den Jahren 1983 bis 1989 war RADIO 101 außer auf UKW zudem sonntags im 41m-Europaband
auf Kurzwelle zu hören. Zuerst auf 7450, dann auf den Frequenzen 7350
und 7360 kHz. Dort wurden auch mal die UKW-lokalprogramme von Stationen wie
WRKY Killarney/Big L Limerick (click for photo) auf Kurzwelle ausgestrahlt. Mike Richardson und
seine crew haben sich sehr über die Anrufe aus Frankreich und Deutschland
gefreut und die Anrufer dann auch gleich live auf den Sender gegeben.
1982,83,84: In Aachen gab es zunächst 1981 nur an wenigen Wochentagen
Sendungen auf UKW (aus einem
Bis dahin wurde immer in Stereo gesendet. Da aber die damaligen belgischen Gesetze
den privaten Lokalstationen nur Sendungen in Mono zugestanden, so wurde dann
vom Dreiländereck dann auch in Mono gesendet, um unnötige Probleme zu vermeiden.
1985: Zurück zum Niederrhein. Im März 1985 ging ein neuer RADIO 101-Sender im niederländischen Nijmegen "on the air". Dave Fonzo (auch 1999 wieder aktiv), ein DJ aus Berlin, hatte es sich dort gemütlich gemacht und so warf man gemeinsam know-how, Technik und vor allem auch Daves schier unerschöpfliche Zeit zusammen. Unerschöpflich waren allerdings auch Daves Telefonrechnungen nach Berlin, er hatte wohl etwas Heimweh. Schnell gesellten sich Marijke Schillings und Cliff Bailey dazu. Es war die Zeit, als RADIO 101 das erste Geld durch (vor allem durch J.B. produzierte) Werbespots einspielte (....und zumindest anfangs fast alles wieder für Telefonrechnungen etc. ausgab). Da aber dort in Nijmegen pikanterweise aus einem besetzten Haus gesendet wurde, und der Hauptwerbemarkt in Deutschland war (Nijmegen war dank 15-20 Piraten bereits gesättigt) schaute sich Dave nach neuen Gefilden um. Fündig wurde er schließlich in Nütterden bei Kleve, nämlich dort wo Marijke und Cliff wohnten.
Im Sommer desselben Jahres wurde im niederländischen Siebengewald, 30 km südlich von Nijmegen,
ein neuer Sender in Betrieb genommen. 100m neben der deutschen Grenze gelegen strahlte
der Sender 24h rund um die Uhr Rock, Pop, Oldies und Discosound richtung Deutschland ab.
Der Keller des Hauses stand 10cm unter Wasser, und so war der Vermieter dankbar,
ihn trotzdem für gutes Geld vermieten zu können. Denn dem Automaten, der dort
rund um die Uhr die vorproduzierten Bänder abspulte, war das egal,
solange nicht gerade ein Frosch auf die Elektronik hüpfte.
Im Dachgeschoß befanden sich Sendeverstärker und Richtantenne, die 250 Watt ERP
in Richtung Deutschland abstrahlten. Das Team dort bestand aus Erhard, der -
was für ein netter Zufall - einen eigenen Plattenladen besaß - und Chris, der
neben der Moderation bei allen "seiner" 101-Sender vor allem die für die
großenteils in Eigenbau herstellte Sendetechnik zuständig war. Auf dem Dreiländereck bei Aachen, gute 100 km südlich der niederrheinischen Szenerie entstand derweil ein neues Radioprojekt, an dem auch u.a. Radio 101 beteiligt war: RADIO TELSTAR, RTI. Die Antennen waren in 34m Höhe (354m ü. NN) montiert auf dem Baudouin-Turm bei Gemmenich (in Gemmenich ist ja immer noch die Postadresse von Radio 101. Photo rechts: der Rohde & Schwarz- Röhrensender von RTI.
Weitere Photos von RTI (Studio, Antenne) könnt ihr hier
(hier anklicken) betrachten.
"Intendant" war Helmut Slawik, der als alter Radiofreak auch schon vorher Radiogeschichte gemacht hat (z.B.
RADIO BENELUX / BNL-Radio). Das Nachtprogramm von
22-6 Uhr wurde von HENRI-RADIO aus Henri-Chapelle übernommen.
Anfang der Neunziger Jahre wurde wieder vom Dreiländereck gesendet,
allerdings war die Sendeanlage dann recht abenteuerlich auf dem Dach und im Aufzugsmaschinenraum eines Hochauses
am Dreiländereck untergebracht. Anfänglich wurden vor Ort Bänder abgespielt,
schließlich wurde die Relaisstation am Dreiländereck über eine Richtfunkstrecke
angestrahlt, zunächst auf UKW, dann auf Mikrowelle, schließlich noch mehrere
kleinere Relais (Dank an dieser Stelle an Axel B. in Stolberg, der ja selber
als RADIO ATLANTIS QRV war),
die auf 104,2 und 107,4 MHz sendeten.
Photo: Charlie Cooper von HENRI RADIO auf einer Party
Wegen der teilweise sehr guten innereuropäischen Ausbreitungsbedingungen, die
im Sommer im 25-30 MHz-Bereich herrschen, bietet sich dieser Frequenzbereich
für Zielgebiete in Europa (vor allem Deutschland) an, zumal der Sender vom
Zielgebiet über 1000 km entfernt steht. Wir haben uns für den
27 MHz-Bereich, der ja neben industrieller
und medizinischer Nutzung (Diathermiegeräte etc.) u.a. auch durch CB-Funk
belegt ist, entschieden, da dort zum Empfang kein spezieller Weltempfänger
nötig ist, sondern ganz normale CB-Funkgeräte, wie sie mittlerweile recht
verbreitet sind, zum Empfang ausreichen (d.h. simple Bedienung: einschalten,
Kanal 7 wählen und abwarten - zumindest an Nachmittagen im Sommer).
- Allerdings wird zum Empfang ein FM-tauglicher Weltempfänger empfohlen, um die Klangqualität voll auszuschöpfen,
denn ein CB-Gerät ist dazu nur begrenzt in der Lage.
Photo: J.B. (rechts) & Chris im Studio (ca.1989) von RADIO EURO in Hauset, Belgien (Spot 3: Sound of the Seventies)
Der alte Nijmegener Radio 101-Discjockey Dave ließ es sich nehmen, den klever Ableger des Radio101-Networks im Sommer 1999 neu zu aktivieren. Weitere Infos über Radio 101 und andere Free-radio Stationen gibt es übrigens auch im Buch "Vogelfreies Radio" von . << ZURÜCK << Seitenanfang >> WEITER >> |
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